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Achtsamkeit & Meditation

Singen ist Ausdruck purer Freude. Es kann zur Gesundheit beitragen und verbindet Menschen miteinander. Ein Verein will Gesang nutzen, um Patienten in Krankenhäusern bei der Heilung zu unterstützen.

Singen ist für viele Menschen eine wichtige Ressource und freudvolle Tätigkeit. Es vertieft die Atmung und trainiert das Herz-Kreislauf-System. Vielleicht noch wichtiger: Es hilft, eine Verbindung zu sich selbst zu finden. Kein Instrument ist einem so nah wie die Stimme. Dass gemeinsames, leistungsfreies und freiwilliges Singen positive Effekte auf Körper, Geist und Psyche hat, ist vielfach erforscht und bestätigt. Wie für andere Faktoren, etwa das Sonnenhormon Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren, ist für das Singen der Nachweis erbracht, dass es das Immunsystem günstig moduliert.

Insbesondere in Krisenzeiten wirkt es nährend, wenn Menschen sich im Singen begegnen. Denn Menschen sind als soziale Wesen auf Kontakt, auf körperliche und psychische Interaktion angewiesen. Oft stellt sich beim Singen Gänsehaut ein, so intensiv wird es erlebt.

Wie kann Singen helfen?

Singend zu sein, gibt einem die Chance, sich besser zu fühlen, anstatt sich weiter im Gedankenkarussell zu drehen. Man taucht in eine Welt des Klangs, der Schwingung und der Rhythmik ein. Das bedeutet Puls, Leben und Lebendigkeit. Nicht nur im therapeutischen Setting, sondern insbesondere auch in der täglichen Psychohygiene kann Singen ein Mittel zur Selbstregulation sein. Singen eröffnet einen Weg, sich selbst zu beruhigen. Es hilft, das eigene Leben neu zu betrachten. Für viele Menschen ist Singen ein kraftvoller Sinnspender, der ermutigt, mehr in Übereinstimmung mit sich selbst zu leben und das Mitgefühl für sich selbst und andere zu stärken. Während des Singens entsteht ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, ein Lauschen hin zu sich selbst, ein Sich-präsent-Fühlen. Darüber hinaus und erstaunlicherweise auch in großen, anonymen Gruppen wird beim gemeinsamen Singen eine Verbundenheit, ein Aufgehoben-Sein empfunden  ganz abgesehen von der inneren Freude, die für alle sichtbar ausgelöst wird.

Singen

Die spirituelle Dimension, die in Musik, Text und Gemeinschaft mitschwingt, ist für die Menschen heutzutage überaus wichtig und sinnstiftend.

Fokussiert man sich auf Selbsterfahrung, wird das Singen über Anregungen zu Atmung, Körperhaltung, Bewegung, Dynamik und Ausdruck erweitert. Diese zeigen einem, dass es interessant und wegweisend sein kann, den Blick auch auf das Wie zu lenken: „Wie gehe ich an das Singen heran, atme, bewege ich mich, stehe ich da? Wie drücke ich mich aus?“ Diese und viele andere Aspekte rücken ins Zentrum und helfen, zu verstehen und Zugang zu finden zu inneren Welten. Wegweisend kann es sein, Neues auszuprobieren, Unterschiede zu spüren und sich anders zu erfahren. Hierfür eignen sich besonders Lieder, die leicht erlernbar sind, deren Text auf positive Art ansprechen. Man kann dieses Liedrepertoire als „heilsame Lieder“ bezeichnen. Oft werden große Lebensthemen in Liedern angesprochen: Selbstliebe, Selbstmitgefühl, Akzeptanz, Vergebung. Die spirituelle Dimension, die in Musik, Text und Gemeinschaft mitschwingt, ist für die Menschen heutzutage überaus wichtig und sinnstiftend.


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 116: „Leben, lieben, lachen"

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In der momentanen Situation stellt sich die Frage zu den heilsamen Singwirkungen anders und neu: Wirkt Singen auch, wenn man auf den gemeinsamen Klang und die Begegnung mit anderen verzichten muss? Denn in der aktuellen Pandemie hat sich ein neues Format des Singens herausbilden müssen: das Mitsingen am Computer, online verbunden mit Menschen nah und fern. Tatsächlich sind die bisherigen Erfahrungen diesbezüglich sehr positiv. Die Rückmeldungen zeigen, dass die Singenden auch profitieren, wenn sie es nicht live in der Gruppe tun.

Singen ist auch in Coronazeiten kein No-go. Richtig eingesetzt, lässt sich damit den bisher kaum abzuschätzenden negativen Folgen des „Social Distancing“ entgegenwirken.

Singende Krankenhäuser e. V. ist ein internationales Netzwerk zur Förderung des Singens in Gesundheitseinrichtungen. Die Vision ist ein Gesundheitswesen, in dem den Menschen die heilsame Wirkung des Singens erlebbar und zugänglich gemacht wird. Zahlreiche Forschungen und Studien belegen die vielfältigen gesundheitsfördernden Wirkungen des Singens auf Körper, Geist und Seele. Der Verein bildet aus und engagiert sich für die Integration von Singangeboten zur Krankheitsbewältigung und Gesundheitsförderung in sämtlichen Einrichtungen des Gesundheitssystems und Initiativen der Gesundheitsversorgung, www.singende-krankenhaeuser.de

 

Daniela Sauter de Beltré ist Diplom-Psychologin, Sängerin, Leiterin des Projekts „Singen wie im Himmel“, www.daniela-sauter.de.

Elke Wünnenberg ist psychologische Psychotherapeutin, Musikerzieherin und Vorstandsvorsitzende der Initiative „Singende Krankenhäuser e. V.“, www.elke-wuennenberg.de.

 Bild Teaser & Header © Pixabay

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