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Wenig eignet sich so gut dazu, die eigenen Schreibkünste zu verfeinern, wie das Schreiben von Briefen. Traditionell wurde in unseren Breiten viel geschrieben zum Fest der Feste, von Schlachtfeldern, aus Gefängnissen und zurück, aus Exilen, freiwilligen und erzwungenen, aus Kinderstuben und zurück.

Päckchen wurden gepackt, verschickt, hoffentlich kommen sie rechtzeitig an, beteten diejenigen, die zu Hause geblieben waren oder die es jetzt sind. Manche waren – und sind! – so talentiert und hingegeben, dass sie Monate vor Dezember strickten, häkelten, werkelten, Fotos vergrößerten, Bilderrahmen erstanden oder bastelten, Kinderspielzeug herstellten. In den Wochen vor Weihnachten wurden Kekse gebacken, Kuchen und Stollen. Es galt, Pralinen und Eingewecktes, Liköre und Marmeladen und Chutneys herzustellen sowie seltene Gewürzmischungen und sogar Seifen wurden selber gemacht – all das und Ähnliches wurden verschickt. Nicht zu vergessen: Bücher! Pfeifen! Socken! Die Standards ... meist für den Vater, Großvater, Onkel.

Den Päckchen oder Paketen musste etwas hinzugefügt werden, ein Brief oder mehrere, falls das Paket an die ganze Familie ging. Oder eine Karte, ja, mindestens eine Karte. Versuchen wir es in diesem Jahr, wenn nicht schon alles auf den Weg gebracht wurde, mit Briefen, die schönen Doppelkarten beigelegt werden können.

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Ehrliche Briefe, ganz aus dem Moment und dem Herzen geschrieben. Dankesbriefe kommen immer gut an, bauen den Sender, die Empfängerin auf. Wir beschreiben den Anlass, zu dem wir uns so berührt gefühlt haben, möglichst genau. Oder wir beschreiben eine Erinnerung, die die andere Person mit uns verbunden hat, bis heute.
Wir entschuldigen uns für das Schwierige, das wir möglicherweise einem anderen aufgebürdet haben, machen reinen Tisch. Wir schreiben, im ersten Jahr der Pandemie, Sätze, die wir uns nicht zugetraut hätten, so schön und so aufrichtig sind sie. Wir können auch mit einem Zitat von jemand anderem anfangen und es ausspinnen.
Ich glaube ernsthaft, dass wir in diesem Jahr innige Worte fast am Nötigsten haben, Worte, die wir immer wieder lesen können. Worte der Zuversicht, Worte der Liebe. Manche schreiben gerne und gut sehr knapp, andere länger und ausgeschmückt. Alles ist gut und richtig, Hauptsache, wir sind ganz bei der Sache und ehrlich. Trauen Sie sich, das noch nicht Gesagte zu sagen. Dafür sind Briefe da.

Weitere Beiträge von Monika Winkelmann finden Sie hier.

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
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