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Es ist Krieg in Europa. Ich versuche das Furchtbare ohne Schuldgefühle und Schuldzuweisungen wahrzunehmen und unterscheide dabei Schuldzuweisung und Verantwortung.

Der russische Präsident Putin agiert vor einem komplexen Hintergrund von individuellen und psychologischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungsgeflechten. Und wir alle – Menschen, die meditieren oder tatkräftig helfen, die Verantwortung tragen, in EU und UNO, in Politik, Wirtschaft und Medien usw. – können nur im Rahmen unseres begrenzten Verstehens unser Bestes tun. Im Wissen, es gibt keine eindeutig guten Lösungen für alle Beteiligten. Verhandeln und Dialog, Gebete und Wunschgebete und auch Selbstverteidigung mit Waffen sind Optionen, aber wir müssen die Folgen tragen.

Der Buddha-in-spe tötete in einem früheren Leben einen Mann, um 500 Menschen zu retten und nahm das schlechte Karma des Tötens aus Mitgefühl auf sich. Leider wurden in der Geschichte im Namen des Guten mehr Menschen getötet als durch Gier und Hass.
Wir sind auch für die unbeabsichtigten Folgen unseres Tuns in Gedanken, Worten und Werken verantwortlich. Wir können aus Mitgefühl Unheilsames tun, um uns und andere zu schützen. Aber auch die besten Absichten schützen nicht vor den leidvollen Auswirkungen des Unheilsamen auf alle Beteiligten. Auch aus dem Grund empfehle ich Freundlichkeit und Freude, wenn es gut läuft, und Mitgefühl und Gleichmut aus Einsicht, wenn das Leben schwierig ist.
VerantwortungSylvia Wetzel, buddhistische Lehrerin und buddhistische Feministin

 

Dieser Beitrag ist Teil einer Sammlung an Statements buddhistischer Lehrerenden für den Frieden in der Ukraine.

Bild Sylvia Wetzel © Privat
Bild Header und Teaser © Unsplash

Sylvia Wetzel

Sylvia Wetzel

Sylvia Wetzel ist buddhistische Lehrerin, Publizistin und Mitbegründerin der Buddhistischen Akademie Berlin-Brandenburg sowie Pionierin des Buddhismus im Westen. www.sylvia-wetzel.de
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